MISSIONEN
Als Museum für zeitgenössische Kunst in Luxemburg hat sich das Mudam zum Ziel gesetzt, allen aktuellen künstlerischen Disziplinen Aufmerksamkeit zu schenken. Das kulturelle Ziel des Mudam beruht auf einer Auffassung von Kunst als poetischer Distanz zur Welt. Die Schlüsselwörter sind Freiheit, Innovation und kritischer Geist, die alle mit Humor zu nehmen sind. Das Programm ermutigt auch alle Ausdrucksmittel und hinterfragt gleichzeitig unsere Gewohnheiten und Trends. Es zielt darauf ab, nicht nur eine zeitgenössische Denkweise einzufangen, sondern auch die ästhetische Sprache einer im Entstehen begriffenen Epoche. Die Sammlung des Mudam ist Zeugnis des zeitgenössischen Schaffens in all seinen technischen und ästhetischen Formen und bleibt offen für alle künstlerischen Disziplinen: Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, aber auch Design, Mode, Grafikdesign und neue Medien werden zueinander in Beziehung gesetzt.
ARCHITEKTUR
Die asymmetrische V-Form mit 45-Grad-Winkel erhebt sich aus der Ruine des Forts Thüngen. Das Fort Thüngen, benannt nach Baron von Thüngen, dem österreichischen Kommandanten der Festung, wurde 1732 nach Plänen von Vauban aus dem Jahr 1688 erbaut. Die introvertierte Form der Festung, die sich um ihre Befestigungsmauern schmiegt, spiegelt sich im Neubau von Leoh Ming Pei wider. Die Geometrie des Museums ist somit eine Art Fortsetzung der Festung. Der Kontrast zur Festung ist umso interessanter, als Pei sein Gebäude durch eine sehr geometrische Linse komponiert und sowohl moderne als auch klassische Formen annimmt. Seine Architektur ist formalistisch, aber dennoch nüchtern und monumental. Das Mudam Luxembourg wurde aus burgundischem Stein erbaut und besteht aus einer Metall- und Glasstruktur mit einer Spitze, die sich bis zu einer Höhe von fast dreißig Metern erhebt. Im Jahr 1997 wurde das Projekt für den Bau des Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean offiziell unter den wachsamen Augen der Ministerien von Robert Goebbels und Erna Hennicot-Schoepges konzipiert. Die Bauarbeiten begannen offiziell am 22. Januar 1999.
ARCHITEKTEN
Das Mudam wurde von Leoh Ming Pei entworfen und von Pei Cobb Freed & Partners Architects in Zusammenarbeit mit Georges Reuter gebaut, was die historische Militäranlage Fort Thüngen wunderbar ergänzt und dem Ort seinen repräsentativen Charakter verleiht.